Abschied von András

András schaut sich durch die dicke Brille um. Er greift mit zwei Fingern sein Colaglas, spreizt vornehm den kleinen Finger ab und raunt der Kellnerin zu: Fräulein, sagen Sie – was stellt dieses Bild dar? Es ist wohl eines der wenigen Male, dass er überhaupt in einem Restaurant ist. András ist ein stilles Wasser. Deswegen […]

Die drei Seiten der Medaille

Am Nebentisch beobachtet mich ein weißhaariger Mann. Er nimmt sein Bier und geht auf mich zu. Gestenreich und in gepflegtem Englisch redet er auf mich ein, verbirgt den Ernst der Sache hinter Scherz. Was führt dich in unser Dorf? Bist du ein Spion? Ein Außerirdischer? István Kohut ist pensionierter Chemiker, hat lange im Ausland gelebt. […]

Wie filmt man in einer Roma-Siedlung? – 15 Dinge, die ich gelernt habe

An Orten zu filmen, wo Menschen sehr arm sind, ist eine Gratwanderung. Für Der zornige Buddha habe ich über drei Jahre eine Romasiedlung im ungarischen Sajókaza regelmäßig besucht. Es war eine der härtesten und beglückendsten Erfahrungen meines Lebens. Diese fünfzehn Tipps geben wieder, was ich für mich gelernt habe. Habe Zeit. Vertrauensbeziehungen entstehen erst, wenn […]

Der zornige Buddha – Director’s Statement

Über drei Jahre drehte ich in der Roma-Siedlung von Sajókaza. Das erste, was ich lernen musste, war Bescheidenheit. Die Leute hassen Kameras. Die Erlaubnis, dann doch zu drehen, wurde von manchen Familien zögerlich erteilt und oft plötzlich wieder entzogen. Ich lernte, die Dinge zu nehmen wie sie kommen. Ich erlebte Stinkefinger, Wichtigtuerei, einen Hundebiss, aber […]

Auf welche Schule würdest du deine Kinder schicken?

Roma-Kinder sind genau so intelligent wie andere. Trotzdem werden sie auf Sonderschulen abgeschoben. Die EU-Komission will Ungarn und andere Länder deswegen jetzt abmahnen. Das ist gut so, aber noch keine Lösung. Ich habe für meinen Dokumentarfilm Der zornige Buddha drei Jahre lang in dem ungarischen Dorf Sajókaza gedreht. Hier gehen die meisten Romakinder auf die […]

Premierenglück

Wenn man einen Menschen drei Jahre lang mit der Kamera begleitet – wie wichtig ist es, dass er mit dem fertigen Film einverstanden ist? Sehr wichtig. Vor allem, wenn man miteinander gereist ist, gekocht, gegessen und gesungen hat. Kann man es sich und dem Protagonisten versprechen? Nein. Denn Menschen sehen sich selbst anders als eine […]